Ab wieviel Grad sind Winterreifen sinnvoll?
Wir empfehlen Winterreifen ab einer konstant niedrigen Temperatur unter sieben Grad Celsius. Ob Sie Ihre Reifen also wie von der „O bis O“ Regel vorgesehen, bereits im Oktober oder aber erst im Dezember wechseln, ist grundsätzlich von den Wetterverhältnissen abhängig. Ebenso bis wann Sie mit Winterreifen fahren. Herrschen im Frühjahr noch lange Temperaturen unter sieben Grad Celsius, wechseln Sie Ihre Reifen einfach etwas später. Umgekehrt verhält es sich bei milden Temperaturen im Herbst oder Winter.
Für Sommerreifen gibt es keine Pflicht. Sie könnten also grundsätzlich das ganze Jahr mit Winterreifen fahren, ohne Ihre Reifen zu wechseln. Aber ist es sinnvoll, auf den Reifenwechsel zu verzichten?
Winterreifen im Sommer fahren – sinnvoll?
Winterreifen im Sommer fahren ist zwar erlaubt, aber nicht sinnvoll. Auch ohne Verbot empfehlen wir Ihnen dringend, Ihre Reifen zwei Mal im Jahr zu wechseln. Warum?
Den Winter- und Sommerreifen unterscheidet die Bauweise: Sommerreifen sind härter und besitzen ein spezielles Laufflächenprofil, das das Aquaplaningrisiko verringert. Winterreifen hingegen haben eine weichere Gummimischung, die optimal auf die kalte Jahreszeit abgestimmt ist. Das macht sich besonders beim Bremsverhalten bemerkbar. Bei Schnee, Glatteis und Schneematsch sorgt das ausgeprägte Reifenprofil für eine gute Bodenhaftung – anders als im Sommer. Die unterschiedliche Bauweise der Reifen macht sich aber auch in anderen Bereichen bemerkbar. Hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und dem Fahrkomfort bieten Winterreifen die beste Leistung nur zur entsprechenden Jahreszeit.
Was macht Winterreifen bei Kälte leistungsstark?
Winterreifen sind speziell darauf ausgelegt, bei kalten Temperaturen volle Fahrleistung zu liefern. Ihre Gummimischung hat einen höheren Naturkautschukanteil. So bleiben sie auch bei unter sieben Grad Celsius flexibel und haben besseren Grip auf der Fahrbahn. Außerdem sind die Rillen und Lamellen auf der Lauffläche tiefer als die von Sommerreifen. Das sorgt für besonders gute Fahrten bei Schnee. Wie sich diese Eigenschaften bei höheren Temperaturen auswirken? Wenig effizient. Winterreifen haben bei warmem Wetter einen höheren Rollwiderstand und einen deutlich längeren Bremsweg. Zum Vergleich: Bei Temperaturen ab 15 Grad Celsius kommt Ihr Auto im Vergleich mit Sommerreifen bis zu sieben Meter später zum Stillstand. Verwenden Sie daher Winterreifen wirklich nur bei entsprechenden Wetterverhältnissen.
Unser Fazit: Passen Sie Ihre Reifen den Witterungsverhältnissen an. Das spart Energie sowie Sprit und sorgt für eine höhere Fahrsicherheit. Halten Sie zusätzlich bei kalten Temperaturen die Winterreifenpflicht im Blick. Ab wann Sie auf Winterreifen wechseln, ist von Land und Region abhängig.
Welche Fahrzeuge sind von der Winterreifenpflicht ausgenommen?
Einige Fahrzeuge sind bei Schnee und Glatteis von der Winterreifenpflicht ausgenommen. Dazu gehören:
- Nutzfahrzeuge, die in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden
- Einspurige Kraftfahrzeuge wie zum Beispiel Motorräder, Mofas oder Fahrräder
- Stapler, die für das Aufnehmen, Heben, Bewegen und Positionieren von Lasten geeignet sind
- Einsatzfahrzeuge von der Polizei, Bundes- oder Feuerwehr und dem Katastrophenschutz
- Spezialfahrzeuge, für die es keine Reifen der Klassen C1, C2, C3 gibt. (Pkw, Wohnmobile, Busse)